Art-Oliver Simon (*1966, Hamburg) schreibt über seine Musik:
Große Kunst ist nicht planbar, weder heute noch vor 100 Jahren. Und sie ist - ungeachtet vom
Wünschbaren des finanziellen und gesellschaftlichen Erfolges für jeden einzelnen - an ihm alleine
nicht messbar. Joseph Beuys (bildender Künstler), Heiner Müller (Dramatiker), György Kurtág
(Komponist) und viele andere vor uns: Sie alle waren und sind Partisanen einer Kunst, die den
Entwurf einer besseren, weil menschenfreundlicheren Welt als die, in der wir gegenwärtig leben, und
die Utopie eines verantwortungsvolleren, weniger verbrecherischen Umgangs mit den Ressourcen
unserer Natur nicht auf dem Altar des oft nur allzu erbärmlichen Tagesgeschäftes geopfert haben.
Kunst als absolutes Ausnahmeereignis, als konkret spürbares Ausströmen des Geistes dieser Utopie
kann dabei manchmal sogar mehr bewirken als ein vom gesellschaftlichen mainstream begünstigtes
Megaevent, das oft nicht mehr als die geistige Leere und Inhaltslosigkeit seiner Initiatoren und deren
Besucher bedient, weil sie das Produkt einer Kette von falschen geistigen Abstraktionen ist, die in
Gang gesetzt wird, um den Geist der freien Utopie sowohl inhaltlich als auch faktisch zu beseitigen.
(Art-Oliver Simon, Februar 2007)